WG133 – Briefentwurf an Alma Mahler
Berlin, zwischen Mittwoch, 3. und Sonntag, 7. Mai 1911

Wie selten eine
so lautere Liebe
wie die unsere
in unseren Tagen
und unseren
großstädtischen
Milieus ist,
wird mir wol klar
und klarer und ich
für mein Teil will
mir dieses hohe Gut
nicht schmälern u finde
noch immer die Kraft
den rein physischen
Zwang, der wol manch-
mal gewaltig ist
zu niederzudrücken

Fr Grüße?
letzte Briefe AM 50
abgeholt?

  ?

________
was für Urfreude
Wehen hast Du
heut in meinem
Herzen entfesselt

___________
Kraft schöpfst zu
Deinen\r schweren Pflicht


Apparat

Überlieferung

, , , .

Quellenbeschreibung

2 Bl. (2 b. S.) – Papierbogen.

Druck

Erstveröffentlichung.

Korrespondenzstellen

Antwort auf AM64 vom 26. April 1911 (Ich bitte Dich[,] schreibe mir: Frau Anna Moll […] Mama und ich leben im Krankenzimmer): Fr Moll Grüße? letzte Briefe AM 50 abgeholt? und AM65 vom 30. April und 1. Mai 1911 (Bist Du der Meine geblieben? Ganz – ganz – ganz? – Wartest Du auf mich?): u finde noch immer die Kraft den rein physischen Zwang […] niederzudrücken.

Datierung

AM65, auf den dieser Entwurf Bezug nimmt, erreichte WG nach eigenem handschriftlichem Vermerk auf dem Kuvert am 3. Mai 1911, wahrscheinlich abends. Im nächsten Brief von AM, AM66 vom 7. Mai, bedankte sie sich für einen Brief WGs, den dieser, bei einer Postlaufzeit von weniger als einem bis zwei Tagen (s. Datierung WG132), frühestens am 5. Mai versendet haben musste. Damit ergibt sich ein Datierungszeitraum zwischen dem 5. und 7. Mai 1911. Den vorliegenden Entwurf WG133 konnte WG freilich bereits ab dem 3. Mai verfasst haben.

Übertragung/Mitarbeit


(Fabian Müller)


A

AM 50 – Chiffre, postlagernd, vgl. WG5 vom 17. Juli 1910: A.M. 40.

B

Fr Moll […] abgeholt? – s. AMo8 vom 8. März 1911.